Die Euro und ihre Regeln
Endlich ist sie da: Am 11. Juni die erste paneuropäische Europameisterschaft im Fußball. 24 Nationen haben sich für die Endrunde qualifiziert. Eröffnet wird das Turnier im Olympiastadion von Rom. 49 Spiele später kommt es am 11. Juli 2021 zum Finale im Wembley-Stadion von London. Alles Wissenswerte über die Euro 2020 und alle Regeln der Endrunde gibt es hier im Überblick.
Elf Städte statt ein Land
Die wichtigste Änderung zuerst: Die UEFA hat sich darauf festgelegt, in diesem Jahr kein Gastgeber land zu bestimmen. Bisher war es üblich, dass die Endrunde von einem Ausrichter ausgetragen wurde. Dreimal haben sich zwei Nationen zusammen als Gastgeber hervorgetan. Nun steigt die erste Europameisterschaft, die ihren Namen auch wirklich verdient. Elf Städte in elf verschiedenen Ländern werden das Turnier ausrichten.
Darunter ist sogar eine Stadt in Asien, mit Baku in Aserbaidschan. Weitere Austragungsorte sind London (3 Gruppenspiele, 2 Achtelfinale, 2 Halbfinale, Finale), München (3 Gruppenspiele, 1 Viertelfinale), Rom (3 Gruppenspiele, 1 Viertelfinale), Glasgow (3 Gruppenspiele, 1 Achtelfinale), St. Petersburg (6 Gruppenspiele, 1 Viertelfinale), Kopenhagen (3 Gruppenspiele, 1 Achtelfinale), Sevilla (3 Gruppenspiele, 1 Achtelfinale), Amsterdam (3 Gruppenspiele, 1 Achtelfinale), Budapest (3 Gruppenspiele, 1 Achtelfinale) und Bukarest (3 Gruppenspiele, 1 Achtelfinale).
Einmalige Sache zum Jubiläum
Bei der Euro 2020, dem letzten großen Turnier von Jogi Löw als Bundestrainer, zählt Deutschland neben Frankreich, England, Belgien, Spanien und Titelverteidiger Portugal wieder zum Kreis der Favoriten. Es wird allerdings das erste und einzige Nationalturnier sein, das in ganz Europa ausgetragen wird. Diese Idee wurde anlässlich des 60-jährigen Bestehens des Wettbewerbs umgesetzt, was an 60 Jahre Europameisterschaft erinnern soll. Zudem spielt der Umwelt-Aspekt eine Rolle, da schon zahlreiche Fanartikel und Materialien mit dem entsprechenden Schriftzug produziert wurden.
Ihr Ticket sichern mussten sich diesmal übrigens alle Nationen über einen Qualifikationsweg. Ob man dabei als Ausrichter oder Titelverteidiger fungierte, spielte keine Rolle. In die Gruppe A werden die Spiele in Italien und Aserbaidschan ausgetragen. Dabei sind die Türkei, Italien, Wales und die Schweiz. Die Gruppe B besteht aus Dänemark, Finnland, Belgien und Russland. Die Spiele werden in Dänemark und Russland ausgetragen. Die Niederlande, die Ukraine, Österreich und Nordmazedonien wurden in die Gruppe C mit den Spielorten in Rumänien und den Niederlanden gelost. In der Gruppe D, die in England und Schottland ausgespielt wird, stehen neben den Gastgebern die Kroaten und die Tschechen. Spanien und Russland teilen sich die Spiele der Gruppe E bestehend aus Spanien, Schweden, Polen und der Slowakei. Deutschland spielt in der Gruppe F gegen Frankreich, Portugal und Co-Ausrichter Ungarn.
Der Turniermodus
Wie üblich werden sich die beiden bestplatzierten Mannschaften pro Gruppe für die K.O.-Runde qualifizieren. Da dadurch aber nur zwölf Plätze belegt werden, kommen auch die vier besten Gruppendritten eine Runde weiter. Dabei wird nach der höheren Punktzahl nach der Gruppenphase, der besseren Tordifferenz und der größeren Anzahl erzielter Tore unterschieden. Sollten dabei zwei oder mehrere Nationen gleichauf liegen, entscheidet die größere Anzahl an Siegen, dann die Fair-Play-Wertung und zum Abschluss die Wertung in der EM-Qualifikation.
Anschließend an die Gruppenphase geht es ab dem Achtelfinale wie gewohnt im K.o.-Modus weiter. Der Sieger erreicht die nächste Runde, der Verlierer scheidet aus. Bei einem Unentschieden nach 90 Minuten geht es in die Verlängerung und im Anschluss ins Elfmeterschießen. Ein Spiel um Platz drei wird es bei der Euro im Gegensatz zur Weltmeisterschaft nicht geben.
Insgesamt werden beim kommenden Großereignis 51 Spiele gespielt. Den Spielball „Uniforma“ stellt der deutsche Sportartikelhersteller Adidas. Sein Name wird aus den englischen Begriffen für Einheit (unity) und Euphorie (euphoria) gebildet. Dies soll die Zusammengehörigkeit Europas symbolisieren. Genau dieses Gefühl soll die erste paneuropäische EM entfachen. Mit einem Jahr Verspätung steht dem Großereignis nun endlich nichts mehr im Wege.