Kartenspiele - Spielregeln & Spielbeschreibungen

Von Skat bis Schafkopf – Ein Leitfaden für traditionelle deutsche Kartenspiele

Schon seit Jahrhunderten spielen Menschen auf der ganzen Welt Spiele. Dabei haben sich in jedem Kulturkreis bestimmte Spiele als besonders beliebt herauskristallisiert und werden über viele Generationen weitergegeben. In Deutschland sind das hauptsächlich Kartenspiele für Erwachsene und Kinder. Denn oft haben Kartenspiele den Ruf, etwas für Ältere zu sein. Dabei ist das Gegenteil der Fall, wie Statistiken zeigen: Vor allem junge Erwachsene und Familien spielen besonders gern und oft Karten- und Gesellschaftsspiele.

Welche Kartenspiele das sind und wie die wichtigsten Grundregeln des jeweiligen Spiels lauten, lesen Sie hier.

Skat 

Skat ist zwar weltweit verbreitet, doch insbesondere in Deutschland, seinem Herkunftsland, sehr beliebt – es wird sogar als Kulturerbe anerkannt. Gespielt wird mit einem 32er-Kartenblatt. Es spielt ein Alleinspieler (auch als „Solist“ bezeichnet) gegen zwei Gegner, welche sich jedoch nicht miteinander absprechen dürfen. Die Gegenspieler werden manchmal auch als „Kontra“ oder „Gegenpartei“ bezeichnet.

Jeder Spieler erhält zu Beginn 12 Karten, von denen 10 offen und 2 verdeckt ausgegeben werden. Die 2 zunächst verdeckten Karten werden als „Skat“ bezeichnet und sind folglich Namensgeber des Spiels. Wichtig sind die Punktwerte, die den einzelnen Karten beim Skat zugeordnet werden. Das Ass zählt als 11, die 10 als 10, der König 3, die Dame 2 und der Bube 1. Die übrigen Karten werden als „Luschen“ bezeichnet, denn sie zählen rein gar nichts.

Das Spiel besteht genau genommen aus zwei Phasen. Die erste Phase ist das sogenannte „Reizen“. Dabei wird zunächst bestimmt, wer der Alleinspieler sein wird und welchen Punktwert er für den Sieg erreichen muss. Man kann es sich wie eine Art Versteigerung vorstellen. Erst danach beginnt das eigentliche Skatspiel, bei dem der Solist versucht, den benötigten Punktwert zu erreichen.

Schwimmen

Ein weiteres beliebtes Kartenspiel ist „Schwimmen“. Manchmal, teilweise auch von der Region anhängig, wird es auch Schnauz, Knack, Bull, Wutz oder Hosn Obi/Owi/Obe genannt – gemeint ist aber in der Regel dasselbe. 

Schwimmen wird mit einem regulären (Skat-)Kartendeck à 32 Karten gespielt. Ziel ist es, einen möglichst hohen Punktwert zu erzielen und nicht den niedrigsten Punktwert der ganzen Runde zu haben. Dafür zählt ein Ass als 11 Punkte. Bube, Dame und König zählen als 10 Punkte, die Zahlkarten 7, 8, 9 und 10 jeweils gemäß ihrer Augenzahl. Die höchstmögliche Punktzahl ist die 31, bestehend beispielsweise aus Ass, Bube und König.

Die Regeln klingen erst einmal simpel. Doch viele Spieler stellen fest, dass es doch einige Tücken gibt, die man beachten muss, denn ganz so einfach ist das Spiel letztlich doch nicht. Es gibt außerdem einige Varianten und Sonderregelungen. Eine detaillierte Anleitung der Spielregeln beim Schwimmen finden Sie auf AskGamblers.com

Schafkopf

Ein weiteres traditionell deutsches Kartenspiel ist Schafkopf. Es ist primär in Bayern und Süddeutschland weitverbreitet. Früher nannte man Schafkopf in Hessen auch „Schwarzer Peter“.

Gespielt wird regulär mit vier Personen, manche Varianten sind aber auch beispielsweise mit nur drei Spielern spielbar. Ein gewöhnliches Skatblatt mit 32 Karten genügt. Ziel ist es, durch Stiche Punkte zu sammeln. In der Regel ist ein Spiel gewonnen, wenn ein Spieler mindestens 61 Punkte zusammen hat. Es haben sich inzwischen jedoch etliche Varianten herausgebildet, weshalb sich Spieler vorab immer auf eine davon einigen sollten.

Mau-Mau

Ein weiteres bekanntes Spiel, das sich aufgrund seiner Einfachheit auch für das gemeinsame Spielen mit Kindern eignet, ist Mau-Mau. Es kann prinzipiell mit jedem Kartenblatt gespielt werden und erfordert mindestens zwei Spieler. Nach oben hin gibt es aber theoretisch keine Begrenzung, Mau-Mau kann somit auch in größeren Runden gespielt werden. 

Jeder Spieler erhält zu Beginn die gleiche Anzahl an Karten, meist fünf oder sechs. Das Blatt wird verdeckt gehalten und wie ein Fächer aufgezogen. Die übrigen Karten werden in der Mitte der Runde auf dem Spieltisch aufgestapelt, der sogenannte „Talon“. Auch dieser Stapel ist verdeckt, nur die oberste Karte wird offen daneben gelegt. 

So wird dann die Runde reihum gespielt. Wer ablegen kann, legt ab. Und zwar seine Karte neben oder auf die aufgedeckte Karte neben dem Stapel – wenn er kann. Denn eine Karte ist nur dann passend, wenn entweder Farbe oder Augenwert gleich sind. Wer nicht kann, muss eine Karte ziehen. Ist der Talon einmal aufgebraucht, das Spiel aber noch nicht beendet, werden die bereits abgelegten Karten einfach erneut verdeckt und als neuer Talon genutzt.

Ziel des Spiels ist es, seine Karten möglichst schnell ablegen zu können. Legt ein Spieler seine vorletzte Karte ab, kommentiert er das mit „Mau“. Gelingt es ihm daraufhin auch, seine letzte Karte loszuwerden, wird daraus ein „Mau-Mau“  und er hat das Spiel gewonnen. Die übrigen Spieler können aber noch weiterspielen, bis es einen Zweitplatzierten, Drittplatzierten usw. gibt.