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Der Videobeweis im Fußball – eine Regeländerung die für Aufsehen sorgt

Der Videobeweis im Fußball – eine Regeländerung die für Aufsehen sorgt

Ab der neuen Saison 2017/2018 sollen die Schiedsrichter durch den Videobeweis entlastet werden um auf diesem Wege die Zahl der häufig getroffenen Fehlentscheidungen zu minimieren. Doch kann der Videobeweis wirklich leisten, was er verspricht? Beim ersten Pflichtspiel, dem Supercup, feiert der Videobeweis in der Bundesliga seine Premiere und gilt dann zukünftig auch für alle Erstligaspiele inklusive der Relegationspartien.

So läuft das genaue Verfahren ab

Ein Video-Assistent (VA) sitz in einem Studio in Köln – und das selbstverständlich für jede Partie. Zusätzlich kommen bis zu zwei Supervisors zum Zuge. Aus bis zu 17 Kamera-Perspektiven lässt sich der VA von einem Operator Aufnahmen für eine fragwürdige Situation zeigen. Der virtuelle Assistent in Köln gibt dann in Absprache mit dem Supervisor und dem Schiedsrichter Bescheid, wenn er sich sicher ist, dass es sich um eine Fehlentscheidung handelt. Da der Schiedsrichter aber die letzte Entscheidung trifft, muss er derlei Korrekturen nicht unbedingt annehmen und daher auch nicht zwangsläufig umsetzen, denn es geht hierbei in erster Linie um eine bessere Möglichkeit zur Klärung von ungenauen Vorgängen im Fußball, die man durch den Videobeweis ein wenig genauer unter die Lupe nehmen kann.

Die Vorbereitung der Beteiligten

Während die Mannschaften in Trainingslagern schwitzen, finden hier für die Beteiligten in Köln Schulungen in Kooperation mit DFB und DFL statt.

Welche Situationen sind für den Eingriff des Video-Assistenten geeignet?

Genau vier Fälle sieht das Protokoll des International Football Association Board (IFAB) vor: bei Spielerverwechslungen, Roten Karten, Elfmetern und Toren. Es geht hier also um sogenannte spielrelevante Situationen.

Gelb-Rote Karten zählen nicht – warum ist das so?

Bei gelben Karten wird nicht eingegriffen, was daran liegt, dass die Überprüfung einer zweiten gelben Karte zwangsläufig bedeuten würde, das schon die erste gelbe Karte geprüft werden müsste. Dies wiederum würde zu zahlreichen weiteren Überprüfungen führen, so käme man schnell auf zehn bis fünfzehn Überprüfungen: Dieser Belastung könnte der Video-Assistent kaum gerecht werden.

Wie sieht die Prognose hinsichtlich der zu überprüfenden Szenen aus?

Durchschnittlich schauen sich die Video-Assistenten zwei bis sechs knifflige Situationen pro Spiel an. Der Verantwortliche für den Videobeweis, Hellmut Krug, spricht von rund 90 klaren Fehlern an den ersten 29 Spieltagen der letzten Saison. Von denen wären 65 durch die technischen Hilfsmittel bei optimalem Verlauf korrigiert worden, dies entspricht pro Spieltag circa 2,2 Fällen, das wäre bei jedem vierten Spiel etwa eine Korrektur.

Welchen Ermessensspielraum hat der Video-Assistent?

Klar ist, dass er nur in ganz eindeutigen Fällen eingreifen soll. Um eine möglichst einheitliche Linie zu fahren, wird man sich nach einem Spieltag zusammensetzen, um die bis zum Saisonende laufenden Schulungen anhand von Präzedenzfällen mit einheitlichen Kriterien zu unterlegen.

Besteht die Gefahr, dass ein Spiel sprichwörtlich per Videobeweis „zerpflückt“ wird?

Bei der Klub-WM 2016 gab es an Speil Feldrand einen Videobeweis-Monitor.

Binnen weniger Sekunden können klare Fehlentscheidungen identifiziert, an den Schiedsrichter weitergegeben und von diesem umgesetzt werden. Der Referee kann sich theoretisch nach einem Hinweis auch in die sogenannte Review Area zurückziehen  und sich die Szene auf einem Tablet oder Monitor ansehen. Selbstverständlich ist dieser abgesperrte Bereich für die Spieler ein verbotener Bereich. Innerhalb von ein bis zwei Minuten kann er so strittige Szenen bewerten, diese wiederum soll der absolute Ausnahmefall blieben. Diese Fälle werden meistens auch nicht zu den eindeutigen Fällen gehören, die zwingend einer Korrektur bedürfen.

Wer sind die Video-Assistenten?


Günter Perl, Wolfgang Starck und Jochen Drees sind drei Schiedsrichter die im kommenden Jahr 47 Jahre alt werden und so die Altersgrenze erreichen, ab der Sie nicht mehr länger die Bundesliga pfeifen dürfen. Theoretisch kann dieses Trio an fast jedem Spieltag als VA eingesetzt werden, es wird dann einfach von vier bis sechs aktuellen Bundesliga-Schiedsrichtern komplettiert. Der VA des Freitagsspiels kann auch noch in einem Samstagspiel angesetzt werden und der des Samstagabendspiels kann auch noch ein Sonntagsspiel betreuen. Nachgewiesene Qualität ist dabei die Grundlage für die Ansetzungen.

Die neuen Regeln dürften auch so manche Quote im Bereich der Sportwetten verändern und die kommende Bundesliga Saison wird durch den neuartigen Videobeweis vermutlich deutlich fairer verlaufen. Fehler der vergangenen Saison sollten in der Form nicht noch einmal vorkommen. Wenn Sie sich für die Änderungen durch den Videobeweis im Bereich der Sportwetten interessieren, dann sollten Sie in jedem Fall auf https://www.wettquoten.com die Wettquoten im Auge behalten – hier dürften sich also zeitnah Unterschiede erkennen lassen. Doch egal wie schnell die Unterschiede sichtbar werden – eine Wette zu platzieren lohnt sich in jedem Fall und kann Ihnen zu beträchtlichen Beträgen verhelfen.

Was ist mit der Neutralität des Video-Assistenten?

Genau wie bei den Schiedsrichtern, wird auch bei den Video-Assistenten darauf geachtet, dass Sie nicht aus der Region der beteiligten Mannschaften kommen.

Erfahren die Zuschauer von Überstimmungen durch den Video-Assistenten?

Für den TV-Zuschauer wird der Vorgang nachvollziehbar sein. Den übertragenden Sendern wird die für die Entscheidung maßgebliche Kamera-Perspektive als Signal zur Verfügung gestellt, ob allerdings die Szene auf der Stadion-Leinwand gezeigt wird, steht noch nicht fest.

Gibt es weitere Länder, die den Videobeweis einführen?

Zurzeit wird der Video-Beweis in Europa nur im niederländischen Pokal eingesetzt. Frankreich wird ihn in der diesjährigen Relegation einsetzen und Länder wie Italien oder Portugal steigen ebenfalls ein. Bei der U20-WM und dem Confed Cup hat der Weltverband FIFA ihn bereits verwendet und im März 2018 wird dann über die Nutzung bei der WM entschieden.
Nur wenn das Votum positiv ausfällt, dürfte der Videobeweis eine Zukunft in den Ligen ab 2018 haben. Lediglich die UEFA weigert sich den Videobeweis bei der Champions League einzusetzen