Spiele - Rezensionen, Spielregeln & SpielensSportspiel

Curling

Wie spiele ich Curling

Um Curling korrekt zu spielen, braucht ihr unbedingt die Curling-Regeln. Diese haben wir für euch zusammengefasst und ausführlich erklärt, sodass keine Missverständnisse während des Spiels aufkommen.

Curling ist ein spannendes und rasantes Spiel auf dem Eis und lässt sich schnell erlernen und besitzt einige Ähnlichkeiten zum Eisstockschießen, Kugelsportarten Boule-Spiel und Boccia.

Für den Präzisions- und Strategiesport, bei der zwei Mannschaften mit jeweils vier Spieler:innen auf einer Eisbahn (Rink) gegeneinander spielen. Das Ziel ist es, am Ende einer Runde einen eigenen Stein näher am Tee (Zentrum des Zielkreises, auch House genannt), platziert zu haben, als die gegnerische Mannschaft

Geschichte des Curlings

Die ersten Versuche des Curlings liegen im späten Mittelalter. Erstmals erwähnt wurde das Spiel 1541 im Kloster von Paisley in der Grafschaft Renfrewshire. Dort hatte ein schottischer Admiral seinen Glücksbringer zu einem Spielstein umfunktioniert, um diesen über das Eis zu schieben. Zunächst verbreitete sich das Spiel in Europa, später folgen auch andere Regionen und es gewann an immer mehr Beliebtheit. Somit entstand 1716 der erste Curlingclub und die ersten Spielregeln. Zunächst lief noch alles recht ungenormt ab, ziemlich unvorstellbar für heutige Zeiten. Wer von euch einmal in Schottland ist, kann dort den wohl schwersten Stein der Curlinggeschichte besichtigen: Er wog stolze 58,5 kg. Meistens spielte man allerdings mit Steinen aus der Natur und mehr mit Glück als Verstand – ebenfalls heute nicht mehr vorstellbar.

1880 konnten sich Curlingfans über das erste Turnier auf internationaler Ebene freuen, seit 1979 machen auch Frauen mit. Die Erfolgsgeschichte des Curlings geht so weit, dass es eine olympische Sportart wurde – 1924 erst noch als Vorführwettbewerb, seit 2006 gilt es als offizieller Wettbewerb und nachträglich wurde Großbritannien der Olympiasieger.

Die Grundlagen

  • Wer anfangen darf entscheidet das Los.
  • Jeder Wettkampf dauert zwischen acht und zehn Runden
  • Ein Spiel geht nie umentschieden aus.
  • Curling gehört zum Gentlemans-Sport, daher gibt es keinen Schiedsrichter

Die Mannschaft

Eine Mannschaft setzt sich aus vier Spieler:innen zusammen, die noch eine:n fünfte:n Spieler:in als Ersatz dabeihaben.

  • Skip (Kapitän)
  • Lead (spielt im „End“ (= Runde) die ersten beiden Steine)
  • Second (spielt im „End“ (= Runde) den 3. und 4. Stein)
  • Third (spielt im „End“ (= Runde) den 5. und 6. Stein)
  • Ersatzspieler (testet mit den Trainer die Steine auf ihren „Curl“ und springt während des Spiels bei Bedarf ein)

Das Spielfeld

Das Curling-Spielfeld („Sheet“) misst 45,7 Meter Länge und 5 Meter Breite. Am Ende des Spielfeldes findet ihr einen ca. 3,6 m großen Zielkreis im Eis – das „house„. Die Ringe dieses Zielkreises diesen zur Ermittlung, wie nah ein Stein am Zentrum des Hauses geschubst wurde.

Die Linien auf dem Feld dienen zur Orientierung und erfüllen somit wichtige Aufgaben.

Hinter dem Kreis befindet sich der Hack: Dient zum Abstoßen des Spielers nach dem Wurf. Von dessen Mitte geht die „Centerlinie“ ab, die sich bis zum gegnerischen „House“ zieht und die beiden Teelines verbindet. Diese seht ihr in der Mitte des Zielkreises, welche sie markiert (Tee ist die Mitte des Kreises),

Vor dem Kreis findet ihr die „Hogline“ (von einer zur anderen sind es 21,94 Meter), welche auch gleichzeitig die „Free Guard Zone“ bis zur Teeline eingrenzt. Sie markiert die Stelle, an der ihr euren Stein spätestens werfen müsst. Tut ihr das nicht, fliegt der Stein aus dem Spiel.

Die Backline markiert das Ende des Sheets. Rutscht ein Stein hinter sie, fliegt er aus dem Spiel, ebenso beim Überschreiten der Seitenlinien an der rechten und linken Seite.

Der Curlingstein

Auf der Oberseite des Curlingsteins befindet sich ein Griff, welcher in der Regel die Farbe des Teams hat. Ziel ist es, wenn ihr ihn loslasst, ihn zum „curlen“, also zum drehen bzw. Kurven gleiten, zu bekommen. Dadurch könnt ihr die gegnerischen Guards „umgleiten“.

Die heutigen Curlingsteine sind genormt und maximal knapp 20 kg schwer, es gibt allerdings auch leichtere Modelle.

So spielt ihr Curling

Spielablauf

Die Runde heißt im Curling-Jargon „end“. Das Los entscheidet, ob Mannschaft A oder B beginnen darf (bei unserer Erklärung darf A anfangen).

Der Lead der Mannschaft A spielt den ersten Stein, in dem er sich in die Hocke begibt und den Stein mit dem Fuß vor sich her schiebt. An der „Hogline“ muss er ihn spätestens loslassen und hoffen, dass er ihn gut im „House“ platzieren kann. Um darauf einen besseren Einfluss zu nehmen, kann ein anderer Spieler des Teams mit einem Curling-Besen nachhelfen, um das Eis „gleitfreudiger“ zu machen.

Danach

So sammelt ihr Punkte

Euer Ziel ist es, eure Steine so nahe wie möglich an der Mitte des „House“ zu platzieren – und das näher als das gegnerische Team. Das Team, welches dies schafft, gewinnt das „End“ und darf in der nächsten Runde den ersten Stein setzen. Es kann immer nur eine Mannschaft Punkte erhalten.

Solltet ihr euch nicht einig sein, welcher Stein näher liegt, entscheidet das Maßband.

Gewinner

Welches Team am Ende des Wettkampfes die meisten Punkte hat, gewinnt. Dies ist nach 10 Runden der Fall, sofern es einen eindeutigen Sieger gibt. Ihr könnt aber auch aufgeben oder müsst weiterspielen, bis ein Sieger feststeht.

Wissenswertes zum Curling

FAQ

Wie heißt der Stein beim Curling?

Der Stein, mit dem ihr spielt, nennt sich „Stirlingstein“. Sein Name kommt von der Inschrift des ältesten, noch erhaltenen Curlingstein: „St. Js B Stirling“.

Wie viel kostet ein Curlingstein?

Günstigere Steine kosten ab 450 Euro. Möchtet ihr welche aus einem Granitwerk können sie auch bis zu 1300 Euro kosten

Wie schwer ist ein Curlingstein?

Mindestens 17,24 kg (38 lbs) und maximal 19,96 kg (44 lbs).

Wie lange dauert ein Curlingspiel?

Für ein Spiel solltet ihr gut zwei Stunden, verteilt auf acht oder zehn Ends (Durchgänge) einplanen.

Weshalb wischt man beim Curling?

Das Wischen sorgt für das Anschmelzen des Eises, womit der Widerstand zwischen Stirlingstein und Boden verringert wird. So kann viel Einfluss auf das Ergebnis genommen werden. Außerdem säubert man damit das Spielfeld.

Weshalb wird das Curling-Spielfeld in der Pause mit einer Art Sprenkler bewässert?

Auch das gilt der Bodenverbesserung bzw. dafür, dass der Stein sich nicht festsaugen kann. Der leichte Sprühneben erschafft kleine Eisnoppen, über die der Stein gleiten kann, weil sie als „Puffer“ zwischen Boden und Stein dienen.

Wie werden die Mannschaftspunkte ermittelt?

Ihr spielt zehn einzelnen Ends (wenn keiner vorher aufgibt oder ihr euch auf etwas anderes geeinigt habt). Am Ende jeden Ends gibt es Punkte, die ihr am Spielende addiert. Die Punkte sammelt ihr mit euren Steinen bzw. an welcher Stelle diese sich befinden.

Curling-Brettspiele für zu Hause

Solltet ihr dem Eissport nicht zugetan sein, müsst ihr auf Curlingspaß nicht verzichten. Verschiedene Anbieter wie Engelhart, Noris und einige weitere bieten Curling-Brettspiele an. Diese besitzen allerdings nur einen Zielkreis, sodass ihr von der gegenüberliegenden Seite eure Steine curlen könnt. Dr Kostenfaktor liegt bei durchschnittlich 20 bis 35 Euro.